Ralf Gruber - systemisch agil
 

Systemische Strukturaufstellungen

Mit Hilfe von Systemischen Strukturaufstellungen (SySt) werden innere Bilder oder mentale Modelle, die unser  Handeln leiten, im Raum dargestellt und in einem gewünschten Sinne verändert und verbessert. Diese "dreidimensionale Modellierung" im Raum ermöglicht es, große Komplexität handhabbar zu machen. Die Methodik folgt fundierten logischen Grundsätzen und  berücksichtigt sowohl emotionale als auch kognitive Aspekte. Dabei gibt  es für verschiedene Anwendungsfälle verschiedene logische Schemata sogenannte "Formate". Diese Strukturen können in einem normalen Gespräch oder zur Strukturierung von Teamentwicklungen und Workshops verwendet werden. Darüber hinaus sind sie Grundlagen für Aufstellungen, die ein intensives und effizientes Arbeiten an den Themen ermöglicht.

In einer komplexen Welt gibt es keine klare Ursache Wirkung Zusammenhänge mehr. Trotzdem gibt es natürlich viel Möglichkeiten Systeme wie Teams und Organisationen im gewünschten Sinne zu entwickeln und beeinflußen. Menschen handeln dabei auf Basis von erlernten innneren Modellen, z.B. haben sie bestimmte Vorstellungen wie Mitglieder eines Teams zu motivieren sind (durch Lob, durch Anreize, etc). Wir alle benötigen diese Modelle um handeln zu können, gleichzeitig müssen wir aber bereit sein, die inneren Modelle auch anzupassen, wenn sie nicht funktionieren.Dies ist rein kognitiv oft schwierig, hier macht eine Aufstellung im Raum das erkunden neuer Denkweisen erfahrbarer.

Nehmen wir als Beispiel einmal an, das innere Model einer Führungskraft wäre, dass Mitarbeiter nur dann gut arbeiten, wenn sie genau kontrolliert werden. Und nehmen wir weiter an, es zeigt sich, dass die Eigeninitiative der MItarbeiter in diesem Team sehr gering ist. Was jetzt tragischerweise oft passiert ist ein "mehr desselben". Auf die mangelnde Eigeninitiative der Mitarbeiter wird mit noch mehr Kontrolle reagiert, was widerum die Eigeninitiative schwächt. Systemische Methoden sind an dieser Stelle sehr hilfreich, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen und neue Wege zu finden. Die Auswirkungen aktueller Handlungen - und möglicher alternativer Handlungen können erkundet werden.  In diesem Beispiel kann es durchaus sein, dass weniger Kontrolle und Mikromanagement dazu führt dass die Mitarbeiter mehr Verantwortung übernehmen - und damit weniger Kontrolle und Mikromanagement notwendig sind. Statt einer Abwärtsspirale entsteht dann eine postive Verstärkung.

Im Bereich Agilität sind typische Themen, die in Aufstellungen bearbeitet werden können z.B. das veränderte Verständnis von Führung, Spannungen zwischen Selbstorganisation und vorgebenen Rahmenbedingungen, Konflikte innerhalb der Teams, Arbeit an einer Vision etc.